Skip to main content

Netflix geht gegen illegale Übertragungen vor

Seit seiner Gründung 1997 hat Netflix Probleme mit Raubkopien und seit dem Start der Film- und Fernsehproduktionen und dem Anbieten von Online-Inhalten im Jahr 2013 wurde alles nur noch schlimmer. Nun verfolgt das Team des Streaming-Anbieters, dass sich mit Raubkopien beschäftigt, eine offizielle Strategie, um den Diebstahl eigener Inhalte zu verhindern. Diese zielt darauf ab, Raubkopien als uncool darzustellen.

Diese neue Strategie kam auf ungewöhnliche Weise ans Licht, nämlich in einem Online-Stellenangebot. In den Einzelheiten gab Netflix bekannt, dass sie nach jemandem mit juristischer Erfahrung und Erfahrung im Bereich Internet-Raubkopien suchen, der dafür geeignet ist, die neu gegründete Global Copyright Protection Group zu leiten, und damit die treibende Kraft im Vorgehen gegen die Verfügbarkeit von illegalen Inhalten ist.

Die Mission, Raubkopien zu bekämpfen

NetflixDie Global Copyright Protection Group befindet sich in Los Angeles und hat die Mission, Nutzer, die nicht dafür gezahlt haben, den Zugriff auf die Inhalte von Netflix zu verweigern. Die Stellenanzeige beinhaltete auch die Aufgaben, die die Angestellten erledigen sollten, und dazu gehören Verbesserungen der bisherigen Versuche von Netflix, unautorisierte Inhalte von sogenannten „rogue pirate sites“ zu entfernen.

Mit dem Erfolg der Serien, die von Netflix produziert werden, wie zum Beispiel Orange is the New Black, Stranger Things, House of Cards, Luke Cage und Marvel’s Daredevil stiegen auch die Zahlen der Raubkopien und die neue aufgestellte Global Copyright Protection Group muss sich Lösungen überlegen, die damit umgehen können, dass die Inhalte auf verschiedene Art und Weise gestohlen werden. Dazu gehört beispielsweise das Vorgehen gegen die „pre-loaded Android-Boxen“, die Raubkopien direkt auf den Fernseher oder den Computer übertragen, oder die Verschlüsselung von Inhalte, sodass sie nicht kopiert werden können.

Jedoch hat der Streaming-Riese auch erklärt, dass nicht zu erwarten sei, dass die Verbreitung von Raubkopien gestoppt wird, aber sie möchten die Zahl der Raubkopien soweit wie möglich reduzieren und erreichen, dass Raubkopien von der Gesellschaft nicht weiter akzeptiert werden und damit höchstens von Randgruppen genutzt werden.

Netflix schlägt also eine Kampagne vor, bei der Raubkopien als uncool dargestellt werden, jedoch ist das genaue Vorgehen noch unbekannt. Als die Firma aus Kalifornien dazu gefragt wurde, verweigerte sie jeden Kommentar, jedoch zeigte die Stellenanzeige, dass der Manager der Global Copyright Protection Group Raubkopie-Trends analysieren und eng mit dem Team für Kundenbedürfnisse zusammenarbeiten müsste, wenn es um „Piracy Messaging“ geht.

Zweifel bezüglich der Erfolgsquote der Kampagne

Leider war der Erfolg von anderen ähnlichen Kampagnen gegen Raubkopien bisher begrenzt und obwohl Netflix auf eine frische, neue Herangehensweise an das Thema hofft, ist es sehr schwierig, Raubkopien bei denjenigen, die sie nutzen, als inakzeptabel darzustellen.

Mit Raubkopien wird sehr viel Geld gemacht und unglücklicherweise sehen die meisten Leute das Teilen oder Verkaufen von Inhalten nicht als illegal, unmoralisch oder rechtswidrig an. Obwohl es viele kostenlose Unterhaltungsmöglichkeiten im Internet gibt, wie zum Beispiel das Spielen von kostenlosen Online-Casino-Spielen oder MMORPGs, ziehen Blockbuster-Filme und -Serien ein immer größeres Publikum an. Dies macht sie zu einem unwiderstehlichen Ziel für Raubkopierer.

Der Anwalt für Technologie David Fewer sagte zu der Diskussion, dass er völlig verstehe, warum Netflix deren wachsende Anzahl an eigenen Inhalten schützen wolle und, dass das Gesetz einfach vorschreibt, dass jedes geistige Eigentum von denen geschützt werden muss, die es besitzen. Fewer, der auch der Direktor der Canadian Internet Policy und Public Interest Clinic ist, stellt Netflixs Plan, Raubkopien als uncool darstellen zu wollen, infrage. Er sagte zuvor, dass jede weltweite Gruppe, die das versucht hatte, gescheitert ist.

Damit bezog sich Fewer auf das berüchtigte Video gegen Raubkopien, dass 2000 von der Motion Picture Association of America erstellt wurde und oft am Anfang einer DVD zu sehen war. Das Video zeigt jemanden, der einen Film illegal herunterlädt, was dann mit dem Diebstahl eines Autors, einer Handtasche, einem Fernseher und einer DVD verglichen wird. Leider führte der Werbeslogan „Sie würden kein Auto stehlen“ dazu, dass das Video lächerlich gemacht wurde. Der Satz schaffte es sogar in das Urban Dictionary, wo er als ein idiotischer Vergleich zwischen dem Anschauen eines 1 GB-Films und dem Diebstahl eines 50.000 $-Fahrzeugs beschrieben wurde!

Das größte Problem bei den Bemühungen der Industrie, Raubkopien zu verhindern, ist, dass sie sehr schwerfällig erscheinen. Fewer sagte, dass sie oft ihr Ziel verfehlen, da sie als lächerlich angesehen werden. Er ist skeptisch, dass Netflix größeren Erfolg damit haben wird als die andern, die dies zuvor versucht haben. Aber wenn sie etwas gegen die Technologien, die das Stehlen von Inhalten leichtmachen, tun, haben Sie eine Chance, Raubkopien einigermaßen einzudämmen.

Alternative Optionen gegen Raubkopien

Sollte Netflixs Plan, Raubkopierer auf sozialer Ebene unter Druck zu setzen, fehlschlagen, gibt es noch viele weitere Möglichkeiten, dem Diebstahl der Inhalte entgegenzuwirken. Der neuernannte Manager der Global Copyright Protection Group wird auch dafür verantwortlich sein, dass „Notice and Takedown Program“ der Firma zu überwachen, dass es ihnen erlaubt, Webseiten in den Vereinigten Staaten dazu zu zwingen, raubkopierte Inhalte, die kostenlos verfügbar sind, zu entfernen.

Eine weitere Möglichkeit, mit der Netflix Raubkopien einschränken kann, ist dafür zu sorgen, dass diese nur schwer im Internet zu finden sind. Durch die Nutzung der Dienste von Vobile, einem globalen Unternehmen gegen Raubkopien, ist Netflix in der Lage, raubkopierte Inhalte bei Google zu melden, die dann die Links aus deren Suchergebnissen entfernen. Dadurch wird es sehr viel schwer raubkopierte Inhalte zu finden und laut Google ist dies eine sehr erfolgreiche Methode. In nur einem Monat entfernten sie über 76.000 Links zu urheberrechtlich geschützten Inhalten von Netflix, die raubkopiert waren.

Die Öffnung der Grenzen

Während die Methoden von Google und Vobile, raubkopierte Inhalte schwerer zu finden zu machen, durchaus effektiv sein können, glauben David Fewer und viele andere Experten, dass die beste Möglichkeit zur Bekämpfung von Raubkopien ein bequemes und preiswertes Angebot von Inhalten sei, die für jeden verfügbar sind. Obwohl dies nach einer machbaren Lösung klingt, ist sie sehr viel schwieriger umzusetzen, da sich die Lizenzierungsgesetze in jedem Land unterscheiden und Personen in Kanada nicht auf dieselben Inhalte wie Personen in den USA zugreifen können.

Netflix hat versucht, sich an diese Richtlinien zu halten, und behauptet, dass deren günstiges Angebot zeitweise die Zahl an illegalen Aktivitäten senkte, aber da die Lizenzierungsgesetze Personen aus manchen Ländern davon abhalten, auf dieselben Inhalte zugreifen zu können, werden die Inhalte trotzdem gestohlen.

Die neue Kampagne des Streaming-Anbieters, Raubkopien sozial inakzeptabel zu machen, wird wahrscheinlich nur geringe Auswirkungen haben, aber es ist fast sicher, das andere härtere Maßnahmen von dem neuen Manager der Global Copyright Protection Group durchgesetzt werden müssen, falls Netflix wirklich einen Einfluss auf die Verfügbarkeit von illegalen Inhalten haben will.

Bildquelle: Netflix

Ähnliche Beträge - die Sie interessieren


Ähnliche Beiträge



Keine Kommentare vorhanden


Du hast eine Frage oder eine Meinung zum Artikel? Teile sie mit uns!

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind markiert *