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Was ist Streaming? Ausprägungen und Formen

Streaming: Wie funktioniert die Technik beim Streamen? Es ist die technische Möglichkeit, sein Fernseh- und Musikprogramm selbst individuell zusammenzustellen und dies zu jedem Zeitpunkt, an jedem Ort und über unterschiedliche Kanäle (Geräte) zu nutzen. Der Anwender muss sich nicht mehr an feste Sendezeiten halten, wenn er seine Lieblingssendung, den Blockbuster oder die Dokumentation sehen will. Idealerweise ohne Werbeunterbrechung und mit hoher Bild- und Tonqualität.

Definition Streaming

Unter dem Begriff des Streamings versteht man das zeitgleiche Übertragen und Wiedergeben von Video- und Audiodaten über ein angeschlossenes Netzwerk. Korrekt bezeichnet, dreht es sich beim Streaming eigentlich nur um die eigentliche Datenübertragung. Der Vorgang selbst wird oft auch als Stream oder Livestream, sofern es sich um eine Liveübertragung handelt, bezeichnet.

„Stellen Sie Ihr persönliches Musik- und Fernsehprogramm selbst zusammen“

Streaming oder Download

Der eigentliche Unterschied zu dem Herunterladen einer multimedialen Information besteht darin, dass beim Streaming keine Kopie der Video- oder Audiodaten auf dem zu empfangenen Gerät (Smartphone, TV, Tablet, Konsole oder PC) gespeichert wird. Meist wird nur eine temporäre Datei während des Streamings angelegt, welche nach Beendigung der Wiedergabe sofort und automatisch gelöscht wird.

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Anders als bei einem traditionellen Fernseh- oder Radioempfang, bei dem ein Sender viele Empfänger erreicht, wird bei der Technik des Streamings zu jedem angemeldeten Nutzer eine direkte Verbindung aufgebaut. Somit besteht bei der Übertragung des Streams eine direkte Verknüpfung zwischen dem Mediaserver des Senders und der Plattform des Nutzers.

Die Technik weicht auch von dem häufig ins Gerede geratenen Filesharing ab. Hier wird die betreffende Datei ebenfalls beim Empfänger abgelegt und gleichzeitig anderen Nutzern zur Verfügung gestellt. Diese technische Lösung ist nach geltendem Recht nicht zulässig.

Grundvoraussetzung zu jedem funktionierenden Streaming-Vorgang ist das Vorhandensein einer sehr schnellen Online-Anbindung, da sonst die Übertragung sehr schnell ins Stocken gerät.

Ausprägungen des Streamings

Das größte Geschäftsvolumen liegt momentan beim Videostreaming. Über die einzelnen Anbieter kann der Nutzer zu jedem Zeitpunkt ausgesuchte Filme, Serien oder Videos abrufen. An erster Stelle steht natürlich das kostenlose Anschauen von Videos über Videoportale wie Youtube, Clipfish oder Vimeo. Rund 60 Prozent aller Internetnutzer schauen sich dort kostenlose Videos an.

Etwas mehr als jeder Zweite (54 Prozent) nutzt die Online-Mediatheken von Fernsehsendern, um sich zu einem späteren Zeitpunkt ausgesuchte Sendungen und Beiträge aus dem TV anzusehen. Gut jeder dritte Internetnutzer (36 Prozent) verfolgt das aktuelle Fernsehprogramm direkt per Livestream. Hier kann das laufende Programm eines Senders direkt über das Internet auf jedem Rechner empfangen werden.

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Bereits 22 Prozent rufen Serien oder Spielfilme auf On-Demand-Portalen ab, die in der Regel kostenpflichtig sind. Beispiele hierfür sind Sky Go, Netflix, Watchever, Maxdome, Amazon Prime Instant Video oder der Videodienst von Apple iTunes.

Musik-Streaming

Den Anfang des Streamings hat zweifelsfrei die Musik gewagt. Auch hier wird die gewünschte Musik in Form von digitalen Tonträgern sofort abgespielt und kann vom Nutzer auch sofort gehört werden. Bei den Betreibern von entsprechenden Plattformen ist längst ein harter Kampf um Marktanteile ausgebrochen. Hier unterbieten sich die verschiedenen Anbieter gegenseitig, auch wenn bereits weitere Streamingdienste in den Startlöchern stehen.

Momentan treten die beiden deutschen Anbieter Simfy und SoundCloud, gegeneinander an. Aus Frankreich stammt der leistungsstarke Onlinedienst Deezer und in Großbritannien ist das Portal Rara ansässig. Unumschränkter Markführer in Europa ist die schwedische Musikplattform Spotify, die momentan auch das größte Musikangebot zu verbuchen hat. In den USA ist die Plattform Rhapsody sehr bekannt und erfolgreich. Allerdings hat das Portal den Sprung über den Atlantik noch nicht geschafft. Vor wenigen Monaten wurde Apple Music vorgestellt. Der Streamingdienst aus dem Hause Apple konnte sich sofort am Markt platzieren.

Streaming von Computerspielen

Grundsätzlich lassen sich alle digitalen Informationen per Streaming übertragen, die einen permanenten Datenstrom erzeugen. Dazu gehören in erster Linie Musik- und Filmdaten. Zudem lassen sich auf diesem technischen Weg auch Computerspiele per Streaming übertragen. Bei Games steckt allerdings das Streamen noch in den Kinderschuhen. Bei einer schnellen Online-Anbindung kann dann das Spiel einfach über einen traditionellen Browser auf dem heimischen Rechner gespielt werden. Die eigentliche Software bleibt auch hier einfach auf dem Server (Cloud Gaming). Die rechnerintensiven Berechnungen der Grafik werden bereits auf dem Server erledigt.

Bei dem Streaming von Computerspielen benötigt der Nutzer nur noch wenig Rechnerleistung auf der eigenen Plattform. Somit werden in Zukunft speziell Spielkonsolen, wie Xbox One oder Playstation, überflüssig. Erste Lösungen sind bereits auf dem Markt. Portale wie OnLive, Gaikai oder Nvidia Grid bieten das Game Streaming bereits an.

Die technischen Grundlagen des Streamings

Die medialen Inhalte können in der Regel über unterschiedliche Endgeräte wiedergegeben werden. Dazu gehören Computer, Tablets, Smartphones und Spielekonsolen. Zudem können die Inhalte auch über Geräte mit einem Internetzugang (z.B. Smart-TVs, Blu-ray-Player und HD-Videoplayer) abgespielt werden. Wer auch andere Anwendungen, Spiele oder kostenpflichtige Inhalte stationär oder mobil abspielen will, greift idealerweise zu einem Mediaplayer (auch als Streamingbox, Streaming-Gerät oder Settopbox bezeichnet.)

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Videostreaming ist auf dem Vormarsch

In anderen Ländern besitzt das Streamen von Filmen und Videos einen deutlich höheren Stellenwert. Im deutschsprachigen Raum setzt sich das Streamen wohl erst zum jetzigen Zeitpunkt richtig durch. Gerade ist mit Neflix einer der größte Videostreaming-Anbieter in den deutschsprachigen Markt eingetreten. Mit Watchever, Amazon Instant Video und Maxdome existieren bereits mehrere größere Anbieter im Lande. Auch Microsoft mit Xbox Video und Apple mit Apple TV mischen kräftig mit. Mit Sky Snap und Youtube stehen bereits die nächsten Anbieter in den Startlöchern (siehe Vergleich der Streamingsdienste).

40 Millionen Deutsche schauen Videos per Stream

40 Millionen Deutsche schauen Videos per Stream

Doch wer sich am Ende tatsächlich am Markt mit seinem Streaming-Angebot durchsetzen wird, steht noch absolut in den Sternen. Besonders die flexible Nutzung von Film, Video und Audio überzeugt den Kunden, der bisher immer den Weg in die benachbarte Videothek suchte. Erste Untersuchungen zeigen bereits, das rund ein Viertel der Bürger bereits regelmäßig kostenpflichtige Video-on-Demand- (VoD) oder Streaming-Dienste im Einsatz haben.

Weniger Datenträger – mehr Streams

Bei der klassischen Blu-ray und der DVD gehen dafür in den letzten Jahren die Umsätze deutlich zurück. Erste Prognosen prophezeien bereits das Aus für das traditionelle Fernsehen und die klassischen Datenträger. Untersuchungen gehen heute davon aus, dass im Durchschnitt der normale Nutzer rund 10 Euro für kostenpflichtige Streaming-Dienste ausgibt. Doch für viele potentielle Nutzer ist das Streamen immer noch zu teuer. So wählen viele Nutzer noch die Videothek oder schauen sich den neuen Film über illegale Streamingportale an.

„Würden die Preise bei den Streaming-Anbietern etwas nachgeben, würde dies die Entwicklung der Streamings deutlich beschleunigen.“

Wissenschaftliche Untersuchungen zeigen, dass viele Menschen den großen Vorteil der flexiblen Nutzung der Medien durchaus begrüßen. Bei den meisten Befragungen wurden auch immer wieder der hohe Komfort und die Möglichkeit genannt, jederzeit auf eine große Anzahl von Filmen und Serien zuzugreifen. Bei der Wahl des richtigen Anbieters ist neben der hohen Qualität von Bild und Ton auch eine möglichst große Anzahl der Medien ausschlaggebend.

Grauzonen des Streamings

Immer wieder tauchen Schlagzeilen über das illegale Streamen in den Medien auf. Zu Urheberrechtsverletzungen kommt es immer dann, wenn unerlaubte Kopien von urhebergeschützten Werken von illegalen Plattformen angeboten werden. Doch hier besteht noch immer keine einheitliche Rechtsprechung, da auch hier kein Abspeichern der Daten vorliegt, sondern die Streams einfach nur betrachtet werden. Aus Sicht des Gesetzgebers liegt hier kein rechtlicher Verstoß vor. Anders sieht es aus, wenn Sie selbst diese illegalen Streams im Netzwerk anbieten. In diesem Fall drohen empfindliche Strafen.

Doch aufgrund der unsicheren Gesetzeslage sollten Sie grundsätzlich illegale Streamingportale meiden. Besonders spezielle Filesharing-Plattformen sollten Sie nicht nutzen, da Sie hier nicht nur den Stream empfangen und herunterladen, sondern gleichzeitig auch die Daten an andere Nutzer weitergeben. Auch wenn dies in den meisten Fällen für den Anwender fast unbemerkt abläuft, liegt hier eine eindeutige Urheberverletzung vor, die mit einer kostenpflichtigen Abmahnung enden kann.

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